Mehr als 50 Bauhofmitarbeiter/innen sowie Projektpartner aus Sachsen Anhalt trafen sich im Bauhof Tulln im Rahmen des Projekts Ökologische Gestaltung u. Pflege öffentlicher Grünräume um Erfahrungen in der pestizidfreien Pflege auszutauschen.


Am 9 März 2018 wurde es am Bauhof Tulln richtig eng. Mehr als 50 Bauhofmitarbeiterinnen und -mitarbeiter aus 25 Gemeinden der LEADER Region Donau-Niederösterreich-Mitte, sowie Projektpartner aus Sachsen Anhalt besuchten eine Veranstaltung, die vom LEADER Management unter Mitwirkung von „Natur im Garten“ und dem Bauhof Tulln veranstaltet wurde. Der Inhalt des Treffens: wie können kleinere und mittlere Gemeinden dem Unkraut auf Wegen und Plätzen Herr werden, ohne auf Unkrautvernichtungsmittel zugreifen zu müssen? Die LEADER Region Donau-NÖ-Mitte hat sich mit dem Programm „Ökologische Gestaltung und Pflege Öffentlicher Grünräume“ der umweltfreundlichen Grünraumpflege verschrieben.
„Wir wollen die erste ökologische Garten- und Grünraum-LEADER-Region schaffen“, so LEADER Donau-NÖ-Mitte Obmann Franz Redl: „Dafür wurde ein transnationales Konzept mit Partnerregionen aus Deutschland entworfen, das mit gegenseitiger Hilfe und fachlichem Austausch das Projekt unterstützt.“ So konnten in Tulln auch ein Dutzend Gäste aus Deutschland dem fachlichen Input der Referenten folgen und sich an der folgenden Diskussion mit ihren Erfahrungen beteiligen.

Begrüßt wurden die Besucher durch die fachliche Leitung des LEADER Projekts, Fiona Kiss und der LEADER Managerin Susanne Gugerell. Der Tullner Stadtgärtner Mario Jaglarz und sein Team, der die erste „Natur im Garten“-Gemeinde Tulln ökologisch und nachhaltig pflegt, fand sich nach seiner Begrüßung gleich im Thema. So wurden bereits verschiedene Methoden der thermischen und mechanischen Unkrautregulierung getestet, wobei nicht alle Methoden auch wirklich universell geeignet seien. „Der Einsatz verschiedener Verfahren ist die pragmatischste Lösung“, sagte Mario Jaglarz: „Der Einsatz von Heißwasser sowie Heißdampf ist für die Stadtgemeinde Tulln die beste Lösung.“ Deshalb wurden auch vom LEADER Management zwei Heißwasser-Heißdampfgeräte unterschiedlicher Größe angeschafft, das die Gemeinden gemeinsam testen können.

Dass auch mechanische Unkrautbekämpfung ihren Stellenwert hat zeigte der gemeinsame Vortrag der „Natur im Garten“ Gemeindeberater Robert Lhotka und Andreas Steinert. Gerade kleinere Gemeinden bräuchten auch kleinere Maschinen und daher sind die etwa rasenmähergroßen multifunktionalen Unkrautbürsten, die auch reinigen, sehr gut geeignet. Kleinere Flämmgeräte sowie die Pendelhacke seien für Friedhöfe mit ihren Kieswegen gut geeignet. Durch das Flämmen nehme zusätzlich der Unkrautdruck stark ab.

Nach der Theorie und dem Austausch zwischen den Gemeinden, folgte die Praxis! Die teilnehmenden Gemeinden hatten ihre Maschinen und Geräte in der Maschinenhalle des Bauhofs Tulln aufgebaut und so konnten diese direkt vor Ort begutachtet werden. Das Ausprobieren der Heißwassergeräte war aufgrund des starken Frosts leider nicht möglich. Es wäre eine Eislaufbahn entstanden, so Mario Jaglarz.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen endete die Veranstaltung und die meisten TeilnehmerInnen konnten mit dem Gefühl nach Hause gehen, dass es für die Unkrautregulierung viele Lösungen gibt, nur welche Kombination benötigt wird, das ist die Frage. Und die konnte beantwortet werden.