DIE LEADER-IDEE

Die LEADER-Idee

Wie schaffen wir es, im ländlichen Raum das Auto in der Garage zu lassen und dass die Jungen bleiben oder wieder zurückkommen?

Wie landen Zutaten, die am Feld ringsum wachsen, auf unseren Speisekarten?

Wie gelingt die Betreuung Pflegebedürftiger am Land und was brauchen junge Eltern zum Wiedereinstieg?

Es sind viele kleine Fragen, die am Ende auf eine große hinauslaufen – nämlich auf die, wie wir leben wollen…

 

LEADER steht abgekürzt für „Liaison Entre Actions de Développement de l‘Economie Rurale”, auf Deutsch: “Verbindung zwischen Maß­nahmen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft”. Dabei stehen die Menschen im Mittelpunkt.

LEADER als partizipative Methode der Regionalentwicklung

Weil das Programm über Bürgerbeteiligung funktioniert, können maßgeschnittene Lösungen ausprobiert werden. LEADER fördert alle Bereiche der regionalen Gesellschaft gleichermaßen: Kooperationen von Gemeinden, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft. Ziel ist es, dass innovative Lösungen für regionale Herausforderungen durch die Menschen vor Ort gefunden und realisiert werden. Am Beginn der Programmperiode erstellen die LEADER-Teams gemeinsam mit der Bevölkerung eine Lokale Entwicklungsstrategie. Darin werden die regionalen Ziele im Bereich der vier Aktionsfelder „Wertschöpfung“, „Natur und Kultur“, „Gemeinwohl“ und „Klimawandel“ festgehalten.

LEADER als unsere Organisation

In Österreich vereint LEADER 83 ausgewählte Regionen unter einem Dach, unter dem Menschen im ländlichen Raum dazu eingeladen sind, Projekte zu realisieren, die ihren Alltag verändern, verbessern und zukunftsfit machen. Dabei fungiert das LEADER-Büro in der Region als Netzwerkstelle auf niederösterreichischer, österreichischer und europäischer Ebene. Wir verbinden Menschen, beraten und tauschen Wissen aus. Die überregionale Vernetzung von LEADER hilft, über den eigenen Tellerrand zu blicken. Wie lösen die Nachbarn das Problem? Die Gemeinden profitieren vom Gedankenaustausch Vieler. Und zwar richtig Vieler.

Auf Fragen der Überalterung, Abwanderung oder Ausdünnung der Infrastruktur, die sich in vielen ländlichen Gemeinden stellen, wird dank Vernetzung eine Antwort gegeben. In Fragen der Kinderbetreuung lohnt sich ein Blick in den Norden: Wie lösen die Schweden das Problem? Welche Konzepte gibt es in Dänemark zum Thema Co-Housing und Co-Working und wie werden in Italien und Frankreich Menschen mit Behinderung in den Alltag integriert? Über 3000 LEADER-Regionen in der gesamten EU dienen zur Inspiration.

LEADER als innovatives europäisches Förderprogramm

LEADER bietet eine finanzielle Förderung für Ideen und Projekte zur Entwicklung des ländlichen Raums, vor allem durch öffentliche EU-Mittel und nationale Ko-Finanzierungen. Diese aktive Beteiligungsform motiviert regionale Akteurinnen und Akteure dazu, mitzufinanzieren und so nachhaltig in die eigene Region zu investieren.

Wer etwa eine Idee hat, wie der Lebensmittelverschwendung im örtlichen Supermarkt Einhalt geboten werden kann, findet im LEADER-Programm genauso Unterstützung, wie jemand, der sich für moderne Mobilitätskonzepte interessiert oder jemand, der sich für nachhaltige Projekte wie Popup-Cafés, Repair-Cafés oder Kostnix-Läden engagiert. Aus einer Idee entspinnt sich ein Projekt, das gefördert wird und daraus wiederum entwickelt sich häufig ein Business, das neue Beschäftigungsmöglichkeiten bietet und Arbeitsplätze im ländlichen Raum schafft – in Bereichen, die zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen und den ländlichen Raum als Wirtschafts-, Lebens-, Wohn-, Erholungs- und Naturraum für Generationen gestalten.